Dienstag, 27. September 2011

Ich traf "Kieran Goss Trio" on tour 2011 in der Empore Buchholz - Überraschungsgäste: Brendan und Declan Murphy

Ein musikalisches Highlight 2011: Kieran Goss live in Buchholz.

Da meine ich, die größten musikalischen Botschafter Irlands bereits zu kennen, tut sich doch immer wieder eine herzerfrischende Überraschung auf: Kieran Goss! Ihn bisher nicht wenigstens einmal gehört zu haben, ist eine musikalische Sünde für einen Irland-Fan wie mich. Doch sie sei mir verziehen: Ich habe ihn live in der Empore bei seiner „Live in Belfast dvd-Tour“ in Empore Buchholz (Nordheide) erleben dürfen. Anfangs als Trio mit Ann Kinsala und Gareth Hughes. Dann mit seinen Überraschungsgästen, den Brüdern Brendan und Declan Murphy und natürlich auch solo.

Augen zu und einfach den Klängen der Gitarren und der betörenden Stimmen lauschen. Mir dabei vorzustellen, ich stehe am Strand von Valentia Island (Cty. Kerry) oder lasse den Blick über die „Clew Bay“ – der Bucht mit den 365 Inseln im Cty. Mayo – streifen und mir den Wind um die Nase wehen. Wem diese Verzauberung gelingt, obwohl ich abgehetzt und gerade noch rechtzeitig zu Konzertbeginn angekommen bin – der ist schon ein wahrer Meister.

Was die irischen Musiker und ihre Bands auszeichnet, ist „nicht viel Tam-Tam“ auf der Bühne. Schlicht der Vorhang. Einfach die Lichteffekte in wechselnden Farben. Die Songs, das Spiel der Gitarre und des Kontrabasses von Gareth Hughes und letztendlich die Stimmen sind der Mittelpunkt. „That’s what love is for“, „Jamaica I’m in love“, „Reasons to leave“ – die Songs verbreiten Gänsehaut-Feeling pur. Zwischendurch erzählt der in Nordirland geborene Kieran Goss immer wieder Lustiges, Nachdenkliches – kleine und große Begebenheiten aus seinem Leben in gutem Deutsch. Fast schon ein erwarteter „Running Gag“ eines jeden Konzerts mit irischen Künstlern: Der Hinweis auf den CD-Verkauf in der Pause und nach dem letzten Schlussakkord. Da gibt’s nicht nur Autogramme auf die CD- und DVD-Cover signiert. Auch für ein persönliches Wort oder ein Foto für die Fans und "Schreiberlingen" zwischendurch nehmen sich die Künstler Zeit und ich habe nicht das Gefühl, das müsste jetzt unbedingt sein, weil nur Publicity fördernd.

Ein „full house“ hätte ich den Weitgereisten in der Nordheidestadt Buchholz schon gegönnt. Doch nicht die Masse der Zuhörer macht es letztendlich aus, ob ein Auftritt gelingt oder nicht. „Es war okay so“, sagte Declan zu mir nach dem Konzert. „und es hat uns unheimlich viel Spaß gemacht.“

Von mir jedenfalls bekommt das Konzert das Siegel „Prädikat wertvoll“. Es hallt noch nach! „I’ll be seeing you“ – der Titel seiner letzten Studio-CD - ist verpflichtend!

Man sieht sich, man hört voneinander, Uschi Tisson ©

Text und Fotos unterliegen meinem copyright!

Weitere Stationen ihrer Tournee hier: http://www.kierangoss.com/

Brendan Murphy, Gereth Hughes, Kieran Goss und Declan Murphy.
Bezaubernde Stimme, nicht nur im Hintergrund: Ann Kinsala. Foto: Uschi Tisson (copyright).
Der Funke sprang auf's Publikum über: Kieran (von links), Declan und Ann. 

Nimmt sich Zeit für seine Fans: Kieran Goss mit Iris Haensgen und Anja Westermann aus Hamburg-Bergedorf. 
Dankeschön an Brendan Murphy (von links), Gereth Hughes, Kieran Goss, Declan Murphy, und Ann Kinsala.

Sonntag, 18. September 2011

Samstag, 17. September 2011

Häusliche Gewalt - Hier gibt es Hilfe für Frauen und Kinder

Sanne Klönne (50) ist die neue Leiterin der „biffkids“ im Frauenkulturhaus Harburg. Foto: Uschi Tisson (copyright).
Harburg. „Was wir hier manchmal über die Auswirkungen häuslicher Gewalt hören müssen, ist einfach schrecklich. Mich kann nichts mehr schocken.“ Während Sanne Klönne (50) über ihre ersten vier  Monate als Leiterin der „biffkids“ erzählt, steht das Telefon nicht still. Immer wieder neue, um Hilfe bittende Frauen melden sich in ihrer Beratungsstelle im Frauenkulturhaus an der Neuen Straße 59 in Harburg. Der Gewalt in der eigenen Familie ein Ende setzen – das ist eines der häufigsten Wünsche, die die Mütter für sich und ihre Kinder an Sanne Klönne und an ihr Team herantragen. „Erst einmal Ruhe in die Familien zu bringen und die körperlichen Angriffe zu stoppen – das ist der erste Schritt. Zügig geht es dann mit der Beratung und Vermittlung zu weiterführenden Stationen in unserem Netzwerk weiter“, sagt die Leiterin.
Das Projekt „biffkids“ gehört seit 3 Jahren zum Angebot der „Beratung und Information für Frauen“, kurz „biff“ genannt. Im Mittelpunkt steht die Hilfe für Mütter und Kinder bei Erleben häuslicher Gewalt. Ihre persönlich vom Vater an ihnen oder an der Mutter ausgeübten körperlichen Attacken können hier drei bis elf Jahre alte Kinder in einer eigens für sie eingerichteten Malgruppe im Frauenkulturhaus verarbeiten.
Zwei Kunsttherapeutinnen kümmern sich um die Kids, ohne dabei das Spielen und Austoben zu kurz kommen zu lassen. Doch eine Gruppe, in der sechs  Kinder betreut werden können, „ist viel zu wenig für den großen Bedarf in unserem Bezirk“, sagt Sanne Klönne“, „die Tendenz nach Hilfesuchenden ist steigend und deshalb wollen wir im Oktober eine zweite einrichten. Gefördert wird es durch die Hamburger Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz. „Für Personalkosten und einige Sachmittel bekommen wir die Mittel, allerdings fehlt uns für Farben, Papier und Stifte das Geld und freuen uns über jede Spende, „ sagt die Systemtherapeutin.“
Frauen, die sich an „biff“ wenden, bekommen auf Wunsch weitere  Unterstützung. So werden hier eine psychosoziale Beratung, ein Coaching, themenbezogene Gruppen (Pubertät, Tanz) sowie eine kostengünstige Rechtsberatung angeboten.
Der Terminkalender von Sanne Klönne füllt sich mehr und mehr. Mut spricht sie den Frauen zu, die es bisher noch nicht gewagt haben, hier über ihren Kummer zu sprechen und appeliert an sie, bei ihr anzurufen, um gemeinsam die Weichen für ein gewalt- und sorgenfreies Leben zu stellen. Erreichbar ist Sanne Klönne jeden Donnerstag zwischen 9 und 16 Uhr unter der Telefonnummer 040/777602. Doch auch der Informationsabend am Donnerstag, 22. September, um 19 Uhr oder die regelmäßige offene Sprechstunde, donnerstags von 14 bis 17 Uhr, könnte ein erster Kontakt sein.
Autor: Uschi Tisson