Dienstag, 30. August 2011

War's das mit dem Sommer 2011? - Meine Lokalspitze im Hamburger Abendblatt

Von Wind und Regen etwas mitgenommen, ist  wenigstens auf die SONNEnblumen Verlass!
Geplante Grillpartys wurden abgesagt. Draußen auf der Terrasse unterm Regenschirm brutzeln machte keinen Spaß. Gute Vorsätze, jeden Tag vor dem Frühstück schwimmen zu gehen – alles nur ein Wunschdenken und barfuß über triefend nasse Rasenflächen zu stapfen und bis zum Knöchel einzusinken, war auch kein Vergnügen. „Wir haben unsere Geburtstagsfeier nach drinnen verlegt, das Gartenzelt könnte wegwehen“ hieß es in einer Einladung im August. Ein Blick zum Kalender sagte mir, es ist noch zu früh für Herbststürme. Hab ich ’was verpasst? Seit Wochen schon wird meine Lieblingsmarke „Sale“ (scherzhaft deutsch ausgesprochen) für Sommerkleidung angepriesen. Was soll ich damit? Horten für die Saison 2012? Die ist doch noch so weit…nein, stimmt nicht. Die Zeit rennt. 

Eine Chorfreundin freut sich auf die Dominosteine. Klar, die kommen doch immer im September in die Supermärkte. Ein Bekannter überlegt, ob er sich jetzt schon einen Werkstatttermin für den Reifenwechsel besorgt und ich ertappe mich dabei, wie ich ausprobiere, ob meine Baumwoll-Ballerinas auch noch mit dicken Socken passen. Doch das ist nicht alles. Gestern probierte ich eine Wollmütze, mit der ich im Herbst und Winter up to date sein würde und ich bekam Appetit auf Grünkohl. Das Gemüse, das erst nach dem ersten Frost so richtig Geschmack entfaltet.

Ich staunte auch nicht schlecht, als auf dem Pflanzenmarkt am Kiekeberg am vergangenen Wochenende neben Stauden plötzlich lauter an den Mann gebrachte Schneeschieber im Getümmel auftauchten. Stimmt, die waren in den letzten beiden Jahren knapp geworden in den Geschäften und da war es doch besser, sich rechtzeitig damit einzudecken. Wo ist eigentlich meiner geblieben? Ach, bei den Lichterketten im Schuppen. Ich hol mal gleich alles ’raus. Weihnachten kommt auch immer so plötzlich.

Text und Fotos: Uschi Tisson (copyright)



Sonntag, 28. August 2011

"The Cannons" live on tour 2012

James, Séan und Robert: "The Cannons". Foto: uschi Tisson (copyright)
Wenn der Vater mit den Söhnen... Bei "The Cannons" sind das Séan, James und Robert Cannon. Seit 2006 gibt es die irische Band. Anfangs als Duo, seit vergangenem Jahr zu dritt. Robert, der jüngere Brunder, gesellte sich hinzu und machte das Cannon-Trio perfekt. Im Januar nächsten Jahres starten sie ihre nächste  Tour durch Deutschland.


Ich traf "The Cannons" im Januar dieses Jahres in der Hemmoorer Kulturdiele. Als Fan der irischen West-Küste, der freundlichen Bevölkerung und der Traditional Music ein unweigerliches Muss für mich, dabeizusein: Augen zu und die Bilder meiner Reisen werden wieder in Erinnerung geholt... Meine Kamera habe ich nicht immer dabei. Vieles, was ich unternehme, bleibt im privaten Erlebnisbereich und immer und immer nur an Storys und Fotos für die Berichterstattung zu denken - nein, das ist nicht mein Ding. Auch nicht  in Zeiten von Hochgeschwindigkeits-Kommunikation via Internetportale.

Letztendlich war ich allerdings doch froh, meine "passt-in-die-Jeans-Kamera" eingesteckt zu haben und unerwaret die Chance bekam, "The Cannons" und "die gute Seele" der Band - das ist Annette Behrens - backstage zu treffen. Sie schickte mir gerade die neuen Tourdaten für alle Fans, die in der Nähe sind oder keinen Auftritt der drei Iren verpassen wollen.

Angefangen in kleinen Folklubs, führte Séan Cannon die Musik zu den Bühnen in der ganzen Welt. Doch nachwievor schlägt sein Herz für die Auftritte in kleinerem Rahmen. "Ich liebe die Musik und bin gern sehr nah am Publikum", sagte der Dubliner in fließendem Deutsch, "außerdem macht es mir große Freude, mit meinen beiden Söhnen gemeinsam auf der Bühne zu stehen." Alte gälische Balladen, die heute kaum noch jemand kennt, gehören genauso zum großen Repertoire wie bekannte irische Folksongs zum Mitsingen und -klatschen. Nicht zu vergessen die Songs von Johnny Cash, Hank Williams und Bob Dylan. Einfühlsam begleitet durch den Gesang und das Spiel der Mandolinen und Gitarren seiner beiden Söhne James und Robert. Und das so schön, dass man sich wünscht, das Spiel der "Cannons" möge nie enden.


Als ich nach dem Hemmoorer Konzert schließlich eine Etage höher in den Aufenthaltsraum ging (eigentlich eher schwebte), war mein erster Gedanke: Nun beklatsche ich seit Jahren "The Dubliners" auf der Bühne im CCH (Congress Centrum Hamburg), und jetzt stehe ich hier leiblich und wahrhaftig vor Séan Cannon (70). Dem Séan Cannon, der seit fast 30 Jahren als erfolgreicher Sänger und Musiker der zur wohl weltweit populärsten irischen Band "The Dubliners" gehört. Tja, und der packte mit James (33) und Robert (30) noch einmal die Gitarren aus und die drei spielten ohne zu zögern noch ein Solo backstage für mich. Der Abend konnte schöner nicht enden, war einfach perfekt und ich sage an dieser Stelle noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön an "The Cannons" und Team!

Man sieht sich, man hört voneinander! Bis dahin, Uschi Tisson 

Hier geht's zu "The Cannons" in Hemmoor 

Danke für das Backstage-Solo an "The Cannons"! Foto. Team Familie (copyright).

Im Januar starten die drei ihre musikaische Reise. Der Vorverkauf hat an einigen Stellen bereits begonnen:

12. Januar - 19.00 Uhr
Salzgitter-Kulturscheune
antje.fischer@stadt.salzgitter.de
13. Januar - 20.00 Uhr
Seefeld/Stadland-Seefelder Mühle
www.seefelder-muehle.de
14. Januar - 20.00 Uhr
Bad Wünnenberg-Schützenhalle
www.kuk-bad-wuennenberg.de
15. Januar - 18.00 Uhr
St.Georgs Kirche Delligsen
R.u.Ch.Ahrens@web.de
19. Januar - 20.00 Uhr
Fulda-Kulturkeller
www.kreuz.com
20. Januar - 20.00 Uhr
Steinfeld/„Aula des Gymnasiums”
www.hjk-steinfeld.de
21./22. Januar - 20 Uhr/19 Uhr
Loni-Übler-Haus/Nürnberg
loni-uebler-haus@stadt.nuernberg.de

Montag, 15. August 2011

Meine "Lütte Lesung" auf youtube

Uschi Tisson auf der "Hille" im Harburger Hafen.  (Foto: Team Familie, copyright)
Meine Kurzgeschichte ist nicht frei erfunden. Ich schrieb sie, nachdem Hunderte von Radfahrern der "Vattenfall Cyclassics" durch meine Straße gefahren sind. Alle fit, wie ein Turnschuh. Das spornte mich an und ich beendete gleich am nächsten Tag den schon viel zu lange dauernden Winterschlaf meines Fahrrads. Schnell noch Reifendruck geprüft und die Speichen geputzt und los ging's ...

Nun fand das international besetzte Radrennen wieder statt. Ich habe trainiert. Bergab bin ich schon meisterlich, aber bergauf... oh, oh! Ich beschloss, lieber wieder zuzuschauen, beschloss ich. Besser war das!

Ich wünsche viel Vergnügen beim Zuhören!
Hier geht's zur "Lütten Lesung" auf youtube!




Sonntag, 14. August 2011

Station Nr.10 ist Hamburgs erster KulturKran im Harburger Binnenhafen

Hamburgs erster "KulturKran" steht im Harburger Binnenhafen: Der gelbe "Mulch-Kran" der KulturWerkstatt Harburg. Foto: Uschi Tisson (copyright), aufgenommen am 13. August 2011.
Harburg. Die KulturWerkstatt Harburg hat ihr Veranstaltungsprogramm z u den erstmalig in Hamburg stattfindenden „Tage der Industriekultur in der Metropolregion Hamburg“ um ein großes Event erweitert. Der „Mulch-Kran“, Hamburgs erster Kultur-Kran, bewegt sich wieder im Harburger Hafen. Als „Nr. 10“ ist das Kulturdenkmal und gleichzeitige Symbol für die Arbeit am Wasser in der Metropolregion Nord-Ost am Sonnabend und Sonntag, 20. und 21. August, eine Station für Hafenfans jeden Alters.
Doch auch Musikfreunde kommen nicht zu kurz. Bühne frei heißt es von 18.30 bis 21 Uhr für zwei besondere Gäste. Eingeladen hat die Kulturwerkstatt den aus Funk und Fernsehen (NDR) bekannten Jochen Wiegandt Er ist nicht nur Sänger, Musiker, Autor und Moderator. Als Musikologe sammelt er noch bis Ende dieses Jahres alte Hamburg-Lieder für sein Projekt „Singen Sie Hamburgisch?“, das er an diesem Abend vorstellen wird.
Mit dabei ist auch Werner Pfeifer. Der Liedermacher und Wohnschiffer erhielt in diesem Jahr den Harburger Ehrenmusikpreis. Neben seinen Hafenballaden wird sein legendäres Gedicht „Gelber Kran“ nicht fehlen. 
Die "Tage der Industriekultur am Wasser" sind eine dreitägige Veranstaltung und starten bereits am kommenden Freitag, 19. August. Insgesamt stellen sich 81 bedeutende Industriedenkmale und Museen in der Metropolregion Hamburg (von Bremervörde bis Vietze) mit einem speziellen Programm (Vorführungen, Führungen, Ausstellungen und Fahrten) vor. Eröffnet wird das gemeinsame Kulturprojekt  von Hamburgs Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler und Staatssekeretär Dr. Josef Lange aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur.


Ich wünsche viel Vergnügen! Uschi Tisson

Liedermacher, Wohnschiffer und Radio-Journalist (NDR 90,3) Werner Pfeifer ist singender Botschafter des Harburger Binnenhafens. Foto: Uschi Tisson (copyright).

Hier ist das Programm: 

Sonnabend, 20.08.2011 – 14.00 bis 21.00 Uhr
Info-/Fotoausstellung über den Kran.
Geschichte – Renovierungsphase – Zukunft als Kulturkran.
Dazu Filme über den Kran in Arbeit und Ausschnitte aus Hiev op! Requiem
auf die Krane von Michael Batz, Musik: Markus Voigt.
Kinder malen den Kran
und dürfen einmal Kranführer sein.
14.00 – 18.00 Uhr
Funktionsvorführung des Krans mit Infovortrag.
15.00 Uhr
Begehung des Krans.
14.00 – 18.00 Uhr
Lieder und Gedichte am Kran
18.30 – 21.00 Uhr


Sonntag, 21.08.2011 – 11.00 bis 17.00 Uhr
Info-/Fotoausstellung über den Kran.
Geschichte – Renovierungsphase – Zukunft als Kulturkran.
Kinder malen den Kran
und dürfen einmal Kranführer sein.
11.00 – 17.00 Uhr
Begehung des Krans.
11.00 – 17.00 Uhr
Binnenhafenführung
14.00 Uhr – Dauer ca. 1 Stunde
Filme über den Kran in Arbeit und Ausschnitte aus Hiev op! Requiem
auf die Krane von Michael Batz, Musik: Markus Voigt.
16.00 – 17.00 Uhr.

Der Eintritt ist frei!
Kaffee und Kuchen sowie andere Speisen und Getränke
sind an beiden Tagen im Verkauf.

Samstag, 13. August 2011

Kurz vorgelsenen: "Immer diese Hindernisse!" - Die Sache mit der Motivation - Jetzt auf youtube!

Uschi Tisson auf der "Hille" im Harburger Hafen.  (Foto: Team Familie, copyright)
Meine Kurzgeschichte ist nicht frei erfunden. Ich schrieb sie, nachdem Hunderte von Radfahrern der letzten "Vattenfall Cyclassics" durch meine Straße gefahren sind. Alle fit, wie ein Turnschuh. Das spornte mich an und ich beendete gleich am nächsten Tag den schon viel zu lange dauernden Winterschlaf meines Fahrrads. Schnell noch Reifendruck geprüft und die Speichen geputzt los ging's ...

Nun findet am kommenden Sonntag, 21. August, wieder das international besetzte Radrennen statt. Ich habe trainiert. Bergab bin ich schon meisterlich, aber bergauf... oh, oh! Ich werde lieber wieder zuschauen, habe ich beschlossen. Besser ist das!

Viel Spaß beim Zuhören wünscht Uschi Tisson!

Montag, 8. August 2011

Heute ist Weltkatzentag!

Beide sind wie "Katz' und Maus
Wovon Lilli(put) wohl träumt..? Hoffentlich verschläft sie ihren Weltkatzentag nicht ganz!

Mittwoch, 3. August 2011

Rosengarten: Grabungsteam holt Spuren aus der Vergangenheit ans Tageslicht

 
Kreisarchäologe Dr. Jochen Brandt und sein Grabungsteam sind in Klecken (Landkreis Harburg) auf  Spuren von Siedlern  gestoßen, die hier vor 2500 bis 2800 Jahren gelebt haben. An einer Tonscherbe deutlich zu erkennen: Die Fingerabdrücke des Handwerkers.
Klecken (Rosengarten/Landkreis Harburg). Aus einer Routinekontrolle des Bodens vor Beginn der schon bald beginnenden Bauarbeiten eines Verbrauchermarktes in der Kleckener Bürgermeister-Glade-Straße in Rosengarten (Landkreis Harburg), entwickelten sich plötzlich Ausgrabungsarbeiten, „mit denen ich eigentlich gar nicht gerechnet hatte“, sagte Kreisarchäologe Dr. Jochen Brandt vom Harburger Helms-Museum. „Archäologisch ist uns in dieser Gegend nichts bekannt gewesen, doch jetzt haben wir neue Erkenntnisse.“ Dort, wo schon in den nächsten Tagen mit Baggern der Untergrund für den geplanten Neubau vorbereitet werden soll, gab es in der Bronze- und Eisenzeit eine Siedlung. Ein kleines Grabungsteam mit Schaufel und Kelle machte sich daran, auf rund 6000 Quadratmetern die Spuren der Menschen ans Tageslicht zu bringen, die hier schätzungsweise vor rund 2500 bis 2800 Jahren gelebt haben.
Die Ausgrabungshelfer markierten die Stellen farblich, an denen die Siedler ihre Brennstellen im Boden eingerichtet hatten. Vermutlich wurde hier der Lehm für die Häuser gebrannt. Für die geschulten Augen von Jochen Brandt und sein Team eindeutig erkennbar an den farblich unterschiedlichen Bodenschichten.
Zwei Kartons Scherben, die überall im Erdreich verstreut sind, haben sie bisher in kürzester Zeit dem Boden entnehmen können. „Das ist nicht die Welt“, sagte Kreisarchäologe Brandt, „aber wir brauchen diese Erkenntnisse für die Dokumentation dieser Region. Jede Entdeckung aus der Frühgeschichte ist Teil eines großen Puzzles, das wir zusammentragen müssen. Die Technik entwickelt sich vorwärts. Wer weiß? Vielleicht können Naturwissenschaftler irgendwann erforschen, was aus den Gefäßen, zu denen die Scherben gehören, damals in dieser Seilung gegessen wurde.
Jochen Brandt vermutet das eigentliche Zentrum der Siedlung unterhalb des angrenzenden, etwas tiefer liegenden Kornfeldes. „Für die Siedler früher war die Bearbeitung des Bodens Schwerstarbeit. Der ist knallhart und während es damals nur hölzernes Werkzeug gab, ist das Buddeln mit unseren Schaufeln auch heute noch sehr anstrengend.“
Die Ausgrabungsarbeiten verzögerten den Bau des Supermarktes nicht. „Wir haben eine geplante Pause nutzen können“, sagte Jochen Brandt. Für unsere Arbeit blieben uns drei Tage Zeit. Mehr brauchten wir auch nicht.  Die zum Teil sehr empfindlichen und bröseligen Scherben wird er grob auswerten. An einer Scherbe mit bloßem Auge erkennbar ist der typische Fingerabdruck desjenigen, der das Vorratsgefäß hergestellt hat: Fingerbreite Kerben sind am Rand eingedrückt. Vielleicht wird diese mit anderen später im Supermarkt als Dauerleihgabe in einer Vitrine ausgestellt. Jochen Brandt könnte sich das jedenfalls sehr gut vorstellen.
 
 
 Text + Fotos: Uschi Tisson (copyright)

Mein Artikel im Hamburger Abendblatt vom 23. Juli 2011